28. April, 2022
4 Anzeichen, bei denen die Möglichkeit einer Korrektur von Fehlsichtigkeit bei 40- und 50-Jährigen nur bedingt empfehlenswert ist

Auch wenn Sie zu den Wenigen gehören, die eine Brille oder Kontaktlinsen als nicht störend empfinden, ist es wahrscheinlich, dass sich dies mit der eintretenden Alterssichtigkeit ändern wird. 

Bei üblicher Kurzsichtigkeit, Weitsichtigkeit und dem Astigmatismus genügt eine Brille. Mit dem Eintreten der Alterssichtigkeit, wenn die Nahsicht schlechter wird, ist auf einmal zusätzlich eine Lesebrille notwendig und somit sind wir mit dem Problem des ständigen Suchens und Wechselns von Brillen konfrontiert. Eine teilweise Lösung bieten progressive Brillen, an die man sich jedoch gewöhnen muss, da sie das Bild verzerren. Weil der Dioptrie-Wert der Alterssichtigkeit mit den Jahren ansteigt, muss auch die Brille gewechselt werden.

Mit der Korrektur der Fehlsichtigkeit nach dem 40. Lebensjahr werden zwei Probleme gleichzeitig gelöst. Das schlechte Sehvermögen aufgrund von Kurzsichtigkeit, Weitsichtigkeit oder Astigmatismus wird behoben und die Sehschärfe für die Nähe wegen Alterssichtigkeit verbessert. Bei der Letzteren handelt es sich um ein Problem, das mit dem Alter wegen des Rückgangs der Elastizität der Augenlinse auftritt. Dies macht sich als Verschlechterung der Nahsicht bemerkbar. Die Ursache für Probleme mit der Nahsicht ist also nicht dieselbe wie bei der üblichen Fehlsichtigkeit, die Folge einer Unregelmäßigkeit in der Länge des Augapfels ist.

Die beste Lösung für Probleme mit schlechtem Sehvermögen für die Ferne und die Nähe ist in diesem Alter für viele eine Laserkorrektur der Fehlsichtigkeit. Es handelt sich hierbei um eine spezielle Form der Laserkorrektur von Fehlsichtigkeit, genannt Supracor, bei der die Hornhaut mit einem Laser so geformt wird, dass auch die Nahsicht verbessert wird. 

Bei der Beratung über Möglichkeiten zur Behebung der Fehlsichtigkeit verfolgen wir bei Morela immer das Ziel, langfristig die bestmöglichen Lösungen zur Verbesserung des Sehvermögens gewährleisten zu können. Das Alter selbst beeinflusst die Ergebnisse von Laserkorrekturen der Fehlsichtigkeit nicht, es können aber im mittleren Altersabschnitt andere mit den Augen verbundene Krankheitszustände einen Einfluss darauf haben.  Nach dem 40. Lebensjahr ist es demzufolge wichtig, beim Abwägen der geeignetsten Korrekturmethode der Fehlsichtigkeit folgende vier Anzeichen zu berücksichtigen:

1. Beginn des Grauen Stars oder erhöhtes Risiko für Grauen Star  

Das ist eine Erkrankung, bei der sich die Augenlinse allmählich trübt. Die ersten Symptome sind ein starkes Gefühl der Blendung, Schwierigkeiten beim Lesen bei schlechter Beleuchtung, verschwommene Sicht, die mit einer Brille nicht verbessert werden kann.  Noch bevor diese Probleme auftauchen, können frühe Anzeichen des Grauen Stars bei einer Untersuchung entdeckt werden. Ein höheres Risiko zur Entwicklung des Grauen Stars haben jene, deren Eltern an Grauem Star litten. In solchen Fällen lohnt es sich abzuwägen, wie lange es dauern wird, dass diese Erkrankung oder das Fortschreiten dieser eine Verschlechterung des Sehvermögens verursacht. In diesen Fällen ist die Korrektur der Fehlsichtigkeit mit Linse oft die bessere Alternative. Nach einem solchen Eingriff kann sich der Graue Star wegen der ausgetauschten Linse nicht mehr weiterentwickeln. Somit besteht keinerlei Gefahr, sich für ein besseres Sehvermögen nach ein paar Jahren noch einer zusätzlichen Augenoperation unterziehen zu müssen.  

2. Vorhandener erhöhter Augendruck

Das Glaukom oder Grüner Star ist eine Erkrankung des Augendrucks. Unbehandelt führt dieser schrittweise zur Schädigung oder sogar zum Verlust des Sehvermögens. Die Häufigkeit dieser Krankheitserscheinung steigt nach dem 40. Lebensjahr. Bei geringen Formen des Glaukoms kann die Laserkorrektur noch immer eine sinnvolle Option der Korrektur von Fehlsichtigkeit sein.  Im Falle einer ausgeprägteren Erkrankung kann jedoch die Korrektur der Fehlsichtigkeit mit Linse die bessere Lösung sein, denn sie hilft auch den Augendruck unter Kontrolle zu halten.

3. Schwierigkeiten mit trockenen Augen

Mit zunehmendem Alter trocknen die Schleimhäute immer mehr aus, ausgeprägter ist dies bei Frauen, besonders nach der Menopause. Reizgefühl, brennende Schmerzen oder das Gefühl eines Fremdkörpers im Auge sind typische Anzeichen für trockene Augen. Eine Laserkorrektur der Fehlsichtigkeit kann das Problem trockener Augen nur noch verschlechtern, deshalb raten wir jenen, die in diesem Alter eine ausgeprägte Symptomatik trockener Augen haben, davon ab.

4. Grad der Alterssichtigkeit

Mit dem Alter nehmen Schwierigkeiten der Alterssichtigkeit zu. Bei 40- und 50-Jährigen sind diese relativ gering und um diese zu korrigieren, benötigt man eine Lesebrille mit minimalem Dioptrie-Wert. Später verschlechtert sich der positive Dioptrie-Wert, durchschnittlich jedes 10. Jahr um einen zusätzlichen Dioptrie-Wert. Der Umfang einer Korrektur für Nahsicht, die mit einer Laserkorrektur durchgeführt werden kann, ist begrenzt. Aus diesem Grund eignet sich die Laserkorrektur zur Behebung der Alterssichtigkeit am besten im 40. und 50. Lebensjahr.  In diesem Alter können wir davon ausgehen, dass mit diesem Eingriff eine gute Nahsicht gewährleistet werden kann, die mindestens ein oder zwei Jahrzehnte andauern wird.

Mag. Dr. med. Kristina Mikek 

Fachärztin für Augenheilkunde