8. Oktober, 2024
Was haben Kopfschmerzen und trockene Augen gemeinsam?

Kopfschmerzen und trockene Augen sind Symptome, die wir in der Augenambulanz oft antreffen. Obwohl diese Probleme nicht zwangsläufig miteinander verbunden sind, treten sie häufig in Kombination miteinander auf. Das Verständnis der Ursachen kann bei der Bewältigung beider Symptome helfen, weshalb ich es sinnvoll fand, etwas darüber zu schreiben. 

Kopfschmerzen können durch Augenprobleme entstehen. In diesen Fällen sind meist trockene Augen die häufigste Ursache, aber auch Probleme mit den Lidern oder falsch vermessene Dioptrien für Brillen können Kopfschmerzen verursachen. Zu den nicht augenbedingten Ursachen von Kopfschmerzen gehören vor allem Migräneprobleme, Nackenprobleme und unzureichende Flüssigkeitsaufnahme. 

Trockene Augen und Kopfschmerzen werden häufig gleichzeitig durch längeres Arbeiten am Computer ausgelöst. Das ständige Starren auf den Bildschirm verringert die Blinzelfrequenz, was sich negativ auf die Feuchtigkeit der Augenoberfläche auswirkt und die Tränenproduktion reduziert. Durch das Austrocknen wird die Augenoberfläche gereizt. Auch eine längere Nutzung einer Nahsichtbrille belastet die Augen und macht sie müde. All dies kann zu Kopfschmerzen führen. 

Ein weiterer häufiger Grund für Kopfschmerzen in Verbindung mit Symptomen trockener Augen sind neu verschriebene Dioptrien. Ungeeignete Brillen verursachen unbewusstes Anstrengen der Augen und beeinträchtigen die Feuchtigkeit der Augenoberfläche. Dies geschieht insbesondere, weil oft versucht wird, dem Patienten Dioptrien zu verschreiben, welche die beste Sehschärfe ermöglichen. Zu hohe Dioptrien gewährleisten kurzfristig zwar ausgezeichnetes Sehen, doch die ständige Verwendung solcher Brillen überlastet häufig die Augen und führt zu Spannungs- und Ermüdungsgefühlen. All dies kann Kopfschmerzen auslösen. Dieses Problem tritt insbesondere bei neuen Zylinderverordnungen zur Korrektur von Astigmatismus auf. Mit dem Wechsel der Brille verschwinden diese Probleme in der Regel. 

Unzureichende Hydratation ist ein weiterer Grund, der sowohl Kopfschmerzen verursacht als auch die Probleme mit trockenen Augen beziehungsweise die Feuchtigkeit der Augenoberfläche negativ beeinflusst. Dies gilt auch für Veränderungen im Hormonhaushalt (zum Beispiel in den Wechseljahren, während der Schwangerschaft oder bei der Anwendung von Hormonersatztherapie), welche die Tränenproduktion beeinflussen und ebenfalls mit Kopfschmerzen verbunden sind. Letzteres tritt häufiger bei Frauen auf, die auch von Migräneattacken betroffen sein können, die mit hormonellen Schwankungen zusammenhängen. 

Auch trockene Augen allein können Kopfschmerzen auslösen. Das Syndrom des Trockenen Auges ist eine chronische Erkrankung mit reduzierter Tränenproduktion oder einer gestörten Zusammensetzung der Tränen. Dabei treten Reizungs- und Unwohlseinsempfindungen auf, die ebenfalls Spannungsgefühle und Kopfschmerzen hervorrufen können. Auch Augenallergien, die Entzündungen der Augenoberfläche verursachen und das Auge austrocknen, können die Ursache für trockene Augen sein. Symptome wie Juckreiz, Rötung und Ausfluss führen zu einer Überanstrengung der Augen und damit zu Kopfschmerzen. 

Bei kurzfristigen Symptomen von trockenen Augen und Kopfschmerzen können wir uns oft selbst helfen. Der erste Schritt sollte die Erhöhung der Flüssigkeitsaufnahme zur Verbesserung der Hydratation des Körpers sein. Kurzfristig können auch künstliche Tränen helfen, die Feuchtigkeit der Augen zu verbessern. Diese sind besonders empfehlenswert für jene, die oft Kontaktlinsen tragen. Bei der Arbeit am Computer sind regelmäßige Pausen mit dem Blick in die Ferne wichtig, um die Augen zu entlasten. Auch bewusstes Blinzeln ist wichtig, da es die Tränenproduktion anregt und die Augenoberfläche während der Arbeit befeuchtet. Eine sanfte Massage der Lidkanten kann ebenfalls hilfreich sein. Vergessen Sie nicht, ungesunden Gewohnheiten aus dem Weg zu gehen und sich gesund und ausgewogen zu ernähren, wobei eine ausreichende Menge an Omega-Fettsäuren wichtig ist. Diese wirken sich positiv auf die Qualität der Tränen und die Feuchtigkeit der Augenoberfläche aus.