13. August, 2024
Korrektur der Fehlsichtigkeit bei trockenen Augen

Die Korrektur von Fehlsichtigkeit ist auch bei Problemen mit trockenen Augen möglich. In solchen Fällen ist es wichtig, die Augen richtig auf die Operation vorzubereiten. Probleme mit trockenen Augen können jedoch auch verborgen sein und bleiben oft unbemerkt. Daher umfasst jede Untersuchung vor einer Korrektur der Fehlsichtigkeit eine Beurteilung der Augenfeuchtigkeit und der Qualität des Tränenfilms. Trockene Augen können nämlich das Ergebnis des Eingriffs sowie die Zeit der Genesung nach dem Eingriff beeinflussen.

Im Rahmen der präoperativen Untersuchung führen wir mehrere Tests zur Beurteilung der Feuchtigkeit der Augenoberfläche durch. Dazu gehört die Messung der Menge und Qualität der Tränen sowie die Untersuchung der Augenoberfläche. Ein Faktor, der die Symptome trockener Augen nach der Operation vorübergehend verschlechtern kann, sind die Medikamente, die direkt nach dem Eingriff verwendet werden. Wenn ich mich vor der Operation mit dem Patienten unterhalte, versuche ich immer, ihn darauf vorzubereiten und ihm zu erklären, dass wir in solchen Fällen in den ersten Wochen nach dem Eingriff ein wenig mit trockenen Augen "kämpfen", aber am Ende gewinnen. Mit dem Wissen bezüglich der Risiken und realistischen Erwartungen vor der Operation ist auch die postoperative Behandlung erfolgreicher.

Bei leichteren Formen von trockenen Augen empfehle ich immer Maßnahmen, mit denen wir den Zustand der trockenen Augen bereits vor der Operation verbessern können. Dazu gehören künstliche Tränen, entzündungshemmende Tropfen, Nahrungsergänzungsmittel (z. B. Omega-3-Fettsäuren) und Lidrandhygiene. In einigen Fällen empfehlen wir bereits vor der Operation Punctum Plugs. Diese werden in die Tränenkanäle eingesetzt und verringern den Abfluss der Tränen, was die Feuchtigkeit der Augenoberfläche erhöht. 

Laserkorrekturen von Fehlsichtigkeit verursachen unmittelbar nach dem Eingriff angeblich etwas häufiger Probleme mit trockenen Augen als Korrekturen mit Linsen. Bei der Entscheidung über die Art der Korrektur von Fehlsichtigkeit berücksichtigen wir daher auch den Zustand der Augenfeuchtigkeit und das Vorhandensein von Symptomen des Trockenen Auges. Weniger klar sind die Unterschiede hinsichtlich des Einflusses auf die Feuchtigkeit der Augenoberfläche zwischen den einzelnen Methoden der Laserkorrektur von Fehlsichtigkeit. 

Bei der LASIK-Methode ist die Häufigkeit des Auftretens von trockenen Augen angeblich höher im Vergleich zur SMILE-Methode. Dies könnte auf den größeren Schnitt in der Hornhaut bei der LASIK-Methode zurückzuführen sein. Es gibt jedoch keine allgemein anerkannten Studien, die zugunsten der einen oder anderen Methode hinsichtlich des Einflusses auf die Symptome trockener Augen nach der Laseroperation sprechen. Persönlich bin ich der Meinung, dass die Genesung nach der PRK-Methode mit häufigeren Problemen des Trockenen Auges verbunden ist, obwohl die oberflächliche PRK-Methode gerade für Menschen mit trockenen Augen geeigneter sein soll. Diese Methode beinhaltet nämlich keinen Hornhautschnitt, mit einem Laser wird die obersten Schicht der Hornhaut nur geglättet. 

Nach einer Korrektur der Fehlsichtigkeit mit Linse haben trockene Augen andere Ursachen. Hier treten trockene Augen vor allem durch die Medikamente in Tropfenform auf, die die Patienten nach der Operation einnehmen. Häufig beobachte ich, dass der Hauptgrund für die Probleme das zu schnelle Absetzen der Tropfen nach der Operation ist, weshalb ich ein schrittweises Absetzen empfehle. 

Bei schwereren Symptomen von trockenen Augen nach der Operation empfehle ich zusätzliche unterstützende Behandlungen. Neben den bereits erwähnten Punctum Plugs verwenden wir in solchen Fällen IPL-Therapie und Therapie mit Eigenblutplasma. Diese Methoden lindern wirksam die Symptome des Trockenen Auges, wie ich selbst bei vielen Patienten mit trockenen Augen nach der Operation beobachten konnte.