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Allotex, eine neue Möglichkeit zur Korrektur der Altersweitsichtigkeit

mag. Kristina Mikek, dr. med.

mag. Kristina Mikek, dr. med.
Fachärztin für Augenheilkunde

6122-3 min24. 09. 2025

WeitsichtigkeitAlterssichtigkeit

Allotex ist eine Lösung zur Korrektur der Altersweitsichtigkeit, geeignet für jene, die in der Ferne ohne Brille gut sehen und keine übliche Plus- oder Minusdioptrie haben. Genau für diese Gruppe gab es bisher keine passende Möglichkeit. Multifokallinsen bieten diesen Patienten nämlich keine ausreichende Fernschärfe, weshalb sie keine geeigneten Kandidaten für die sonst so erfolgreiche Korrektur der Altersweitsichtigkeit mit Premiumlinsen waren.

Die Allotex-Methode stellt einen revolutionär neuen Ansatz dar: Die optischen Eigenschaften der Hornhaut werden durch das Einfügen eines extrem dünnen Kollagenimplantats direkt unter die Hornhautoberfläche verändert. Mit dieser minimalen Änderung der Krümmung verbessert sich das Sehen in der Nähe.

Der Eingriff ist sicher und minimalinvasiv, da er nicht in das Augeninnere eingreift. Wir bei Augenlaserzentrum Morela sind stolz darauf, diese Methode in Zusammenarbeit mit den internationalen Experten, die sie entwickelt haben, erfolgreich nach Slowenien gebracht zu haben. Somit haben Patienten auch hier Zugang zur modernsten Möglichkeit, die Altersweitsichtigkeit zu korrigieren. Der Eingriff wird mit einem Femtosekundenlaser durchgeführt, der in der obersten Hornhautschicht einen dünnen Lappen erzeugt. Darunter wird das Kollagenimplantat eingesetzt, nur etwa 20 Mikrometer dick dreimal dünner als ein menschliches Haar. Seine Aufgabe ist einfach: Es formt die Hornhaut leicht um und stellt so die Sehschärfe im Nahbereich wieder her. Bei der Allotex-Methode wird der Eingriff immer nur an einem Auge durchgeführt. Das andere bleibt unverändert und dient nach dem Eingriff als dominantes Auge für die Fernsicht. Mit der Operation wird also eine teilweise Asymmetrie zwischen den Augen geschaffen. Das behandelte Auge erhält sehr gutes Nahsehen, aber weniger scharfe Fernsicht, während das unbehandelte Auge weiterhin schlechtes Nahsehen, jedoch eine sehr gute Fernschärfe behält. Das Gehirn passt sich dieser neuen Sehweise gut an, auch wenn der Anpassungsprozess einige Wochen dauern kann. Die meisten Patienten bemerken jedoch rasch, dass sie wieder Kleingedrucktes lesen und ihr Smartphone ohne Brille benutzen können.

Wie bei jedem medizinischen Eingriff gibt es auch bei der Allotex-Methode gewisse Einschränkungen. Die wichtigste ist, dass nach dem Eingriff eine Eingewöhnungsphase nötig ist. Anfänglich kann der Eindruck entstehen, dass das Sehen in mittleren Distanzen etwas schlechter ist. Deshalb ist es wichtig, dass das andere Auge gesund ist und eine gute Fernsicht gewährleistet. Die meisten Patienten berichten begeistert, dass sie auch die kleinsten Buchstaben problemlos lesen können. In den ersten Monaten gewöhnen sie sich noch daran, auf welcher Distanz sie am besten sehen, doch Studien zeigen, dass die Ergebnisse langfristig stabil sind vorausgesetzt, das Auge ist gesund.

Ein wesentlicher Vorteil der Allotex-Methode ist, dass der Eingriff reversibel ist. Falls sich jemand nicht an das neue Sehen gewöhnen kann oder mit der Nahkorrektur unzufrieden ist, kann das Implantat entfernt werden und das Auge kehrt in seinen ursprünglichen Zustand zurück. Die Methode eignet sich auch für Personen, die in der Vergangenheit eine Laseroperation wie LASIK hatten. Wenn sie in der Ferne weiterhin gut sehen, aber altersbedingt an Nahsicht verloren haben, kann das Kollagenimplantat unter den bestehenden Lappen eingesetzt werden.

Die Entscheidung für einen Eingriff erfordert immer ein Gespräch mit einem erfahrenen Spezialisten. Es ist wichtig, dass der Patient die Möglichkeiten und Grenzen der Methode versteht und realistische Erwartungen hat. Allotex bietet erstmals eine Lösung für jene, für die es bisher keine echte Option gab: alle ohne Fernkorrektur, die nur durch die nachlassende Nahsicht beeinträchtigt sind.