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Warum nach der Korrektur von Fehlsichtigkeit mit Linsenimplantation die Entstehung des Grauen Stars nicht mehr möglich ist

mag. Kristina Mikek, dr. med.

mag. Kristina Mikek, dr. med.
Fachärztin für Augenheilkunde

30562-3 min10. 05. 2022

Linsennach dem EingriffAlterssichtigkeit

Der Graue Star ist in den reifen Jahren die am meistverbreitete Ursache für die Verschlechterung des Sehvermögens. Bei dieser vorwiegend altersbedingten Erkrankung handelt es sich um Trübungen in der natürlichen Augenlinse, die das Licht immer schlechter durchlässt. Das Sehvermögen wird neblig, die Farben werden blass, es kann zur Blendung kommen. Viele versuchen ihre Sehkraft mit einem Brillenwechsel zu verbessern, was nicht hilft. Die Operation des Grauen Stars mit einem Austausch der Augenlinse ist die einzige wirksame Behandlung zur Wiederherstellung des Sehvermögens.  

Die Alterssichtigkeit mit schlechter werdender Nahsicht ist ebenso eine Folge des Alterns der natürlichen Augenlinse, wobei es sich in diesem Fall jedoch um Trübungen handelt. Bei der Alterssichtigkeit verliert die Linse mit den Jahren immer mehr an Elastizität, die Form verändert sich während des Sehens in verschiedene Entfernungen immer schwieriger und infolgedessen wird die Nahsicht immer schlechter. Eine einfache, jedoch für viele sehr unpraktische Lösung dieses Problems ist eine Lesebrille. Im Falle einer vorangehenden Fehlsichtigkeit in die Ferne oder eines Astigmatismus benötigen viele zwei Brillen oder aber eine teure progressive Brille, die durch das Voranschreiten der Alterssichtigkeit mit den Jahren gewechselt werden muss. Die Alterssichtigkeit schreitet nämlich mit den Jahren bei allen voran. Ab dem 50. Lebensjahr nimmt sie jedes fünfte Jahr um einen halben Dioptrienwert zu, was immer wieder die Verschreibung einer neuen Brille zur Folge hat.  

Die Korrektur der Fehlsichtigkeit mit Linse ist eine elegante Lösung zur Verbesserung des Sehvermögens bei Alterssichtigkeit. Mit diesem Eingriff beheben wir gleichzeitig die Fehlsichtigkeit für Nähe und Ferne sowie eventuellen Astigmatismus. Mit der Linsenimplantation wird die Notwendigkeit einer Brille abgeschafft und die Sehschärfe für Nah- und Fernsicht verbessert. Dies erreicht man mit dem Austausch der altersbedingt veränderten Augenlinse durch eine künstliche. Die dabei verwendete Linse ist so gestaltet, dass sie das Licht im Augenhintergrund bei der Nah- und Fernsicht bündelt. Neben der vollkommenen Unabhängigkeit von der Brille und der Wiederherstellung der Sehschärfe in die Ferne und in die Nähe hat die Linsenimplantation noch zwei sehr positive Wirkungen auf das Sehvermögen.  

Die erste ist die, dass mit dieser Operation auch weitere altersbedingte Veränderungen der Dioptrie erfolgreich verhindert werden. Die zur Korrektur der Fehlsichtigkeit verwendete künstliche Linse hat eine genau berechnete Dioptrie und optische Eigenschaften, die jedem Einzelnen eine optimale Sehkraft gewährleisten. Diese Linse verändert sich im Auge nicht und sie ist auch keinen degenerativen Veränderungen unterworfen, welche die natürliche Linse während des Älterwerdens ansonsten immer mehr verändern. Somit kann sich der positive Dioptrienwert nach dem Einsetzen der künstlichen Linse trotz Alterns nicht mehr verschlechtern.  

Die zweite, noch vorteilhaftere Wirkung der Linsenimplantation ist, dass man nach dem Eingriff keinen Grauen Star mehr bekommen kann. Mit diesem Eingriff wird nämlich die natürliche Linse, in der mit dem Älterwerden Trübungen entstehen, gegen eine künstliche ausgetauscht. Somit besteht keine Möglichkeit mehr, dass irgendwann später durch die Entwicklung des Grauen Stars Probleme mit dem Sehvermögen entstehen würden. Dies bedeutet, dass es auch keine Möglichkeit gibt, dass man irgendwann später wegen des Grauen Stars eine zusätzliche Operation benötigen würde.