Nazaj

Wie beurteile ich die Eignung für eine SMILE-Operation der Fehlsichtigkeit

Urša Pečjak, dr. med.

Urša Pečjak, dr. med.
Fachärztin für Augenheilkunde

6013-4 min28. 01. 2025

Augenlasernvor dem Eingriffsmile

Die SMILE-Methode zur Korrektur von Fehlsichtigkeit gilt als die fortschrittlichste Methode, die es ermöglicht, mit minimalem Eingriff an der Hornhaut langfristig eine ausgezeichnete Sehschärfe wiederherzustellen. Genau deshalb wird sie immer beliebter. SMILE ist jedoch keine Methode, die für alle geeignet ist. Im Folgenden werde ich erklären, wie ich die Eignung einer Person für die SMILE-Laserkorrektur beurteile und welche Hauptkriterien ich berücksichtige, wenn ich diese Methode zur Korrektur von Fehlsichtigkeit empfehle.

Allgemeine Einschränkungen, die für alle Methoden der Laserkorrektur von Fehlsichtigkeit gelten, beziehen sich auf das Alter, die Stabilität der Dioptrie sowie die Eignung der Dicke und Krümmung der Hornhaut. Laseroperationen der Fehlsichtigkeit führen wir nicht bei Jugendlichen durch, und in der Regel auch nicht im Alter, in dem bereits Altersweitsichtigkeit (schlechte Nahsicht) auftritt. Bei jungen Menschen liegt der Grund dafür in der Veränderung der Dioptrie durch das Wachstum des Augapfels. Mit einer Laseroperation könnte daher keine langfristig stabile Sehschärfe gewährleistet werden. Bei Personen, die bereits Probleme mit dem Sehen in der Nähe haben, ist in der Regel eine Operation mit einer multifokalen Linse die bessere Lösung. Mit dieser beseitigen wir neben der Dioptrie gleichzeitig auch die Altersweitsichtigkeit und verbessern somit auch das Sehen in der Nähe.

SMILE weist im Vergleich zu anderen Methoden der Laserkorrektur von Fehlsichtigkeit einige Besonderheiten auf, die bei der Bewertung der Eignung berücksichtigt werden müssen. Die erste ist die Höhe der Dioptrie. Die Methode hat zwar keine besonderen Einschränkungen hinsichtlich der Stärke der Kurzsichtigkeit nach oben. Ähnlich wie bei anderen Methoden können wir Kurzsichtigkeit bis zu -8 Dioptrien korrigieren. Einschränkungen hinsichtlich der Stärke der Kurzsichtigkeit hat SMILE jedoch nach unten. Die Methode wird bei einer Dioptrie von weniger als -1,5 nicht empfohlen. Der Grund dafür ist, dass die Hornhautlamelle (Flap), die der Laser bei einer Dioptrie von -1 oder -0,5 in der Hornhaut erzeugt, so dünn ist, dass sie schwer ohne Risiko eines Risses aus der Hornhaut entfernt werden kann. Bei niedrigen Kurzsichtigkeitswerten bleibt Femto LASIK die bevorzugte Methode.

Hohe Werte des Astigmatismus oder Zylinders lassen sich ebenfalls schwerer mit der SMILE-Methode korrigieren. Auch in diesem Fall empfehle ich die Femto LASIK-Operation. Zumindest derzeit ist die SMILE-Methode nicht an die Korrektur von Plus-Dioptrien, d.h. Weitsichtigkeit, angepasst. Die Entwicklung neuer Protokolle zur Korrektur von Weitsichtigkeit ist jedoch bereits im Gange, und wir erwarten, dass wir die SMILE-Methode in Zukunft zumindest in begrenztem Umfang auch für die Korrektur von Plus-Dioptrien anwenden können.

Die SMILE-Methode hat jedoch im Vergleich zu anderen Methoden der Laserkorrektur von Fehlsichtigkeit auch einige wichtige Vorteile. So kann sie in einigen Fällen auch bei Personen empfohlen werden, die für andere Formen der Laserkorrektur nicht geeignet sind. Ein solcher Fall sind Patient(inn)en, die unter trockenen Augen leiden und Kontaktlinsen schlecht vertragen. Der Vorteil der SMILE-Methode besteht darin, dass sie im Vergleich zu anderen Formen der Laserkorrektur von Fehlsichtigkeit die Feuchtigkeit der Augenoberfläche wesentlich weniger beeinträchtigt. Der Grund dafür liegt in der minimalen Länge des Laserschnitts in die Hornhaut, der die gute Nervenversorgung der Hornhaut sowie die Mechanismen des Tränenflusses und der Feuchtigkeitsversorgung der Augenoberfläche ermöglicht.

Als Kriterium, wem ich die SMILE-Laserkorrektur empfehle, ziehe ich immer auch die Ausübung von Kontakt- oder Adrenalinsportarten heran. Solche Aktivitäten erhöhen nämlich das Risiko einer Verletzung der Augenoberfläche. Nach einer SMILE-Operation ist das Risiko einer Verschlechterung des Sehvermögens nach einer Augenverletzung nicht größer als bei nicht operierten Personen. Die Oberfläche der Hornhaut bleibt nach der Korrektur der Fehlsichtigkeit erhalten. Anders ist es nach einer LASIK-Operation, bei der eine Verletzung der Augenoberfläche zu einer Verschiebung des oberflächlichen Hornhautlappens und einer Verschlechterung des Sehvermögens führen kann.

Bei der Abwägung der geeignetsten Methode berücksichtige ich immer die persönlichen Wünsche und Erwartungen. Ein ausführliches Gespräch ist mir wichtig, um die Sehprobleme des Patienten zu verstehen. Ziel jeder präoperativen Untersuchung ist es für mich, die für den Einzelnen beste Methode zu empfehlen. Bei Morela legen wir größten Wert auf die langfristige Fürsorge für die Sehkraft aller, die uns ihr Vertrauen schenken. Langfristige Vorteile und erwartete Ergebnisse sind daher auch bei meiner Beratung zur Laserkorrektur der Fehlsichtigkeit oberste Priorität.