Nazaj

5 Tipps, wie man für die Augengesundheit von Kindern und Jugendlichen sorgen kann

Urša Pečjak, dr. med.

Urša Pečjak, dr. med.
Fachärztin für Augenheilkunde

16553 min20. 07. 2021

bei KindernAugengesundheit

Viele Schwierigkeiten mit dem Sehvermögen können beim Heranwachsen von Kindern und im Jugendalter mit einfachen Maßnahmen und einem gesunden Lebensstil behoben oder verhindert werden. Unbezahlbar ist dabei der Einfluss von Eltern, Betreuern, Erziehern, denn mit der richtigen Vorgehensweise werden Kindern nützliche Gewohnheiten beigebracht und ein positives Verhältnis zur Gesundheit geformt, was sie das gesamte Leben über begleiten wird. Mit diesen einfachen Tipps werden Sie für die gesunde Entwicklung der Augen und des Sehvermögens Ihres Kindes selbst am meisten beitragen.  

Gewöhnen Sie Ihr Kind an eine für die Augen gesunde Ernährung. In der Kindheit erworbene gesunde Essgewohnheiten sind der beste Wegbereiter für ein gesundes Verhältnis zum Essen und zur Ernährung auch im Erwachsenenalter. Das mindert nämlich das Risiko zur Entstehung von vielen Krankheiten, die nicht nur mit dem Sehvermögen verbunden sind. Beim Heranwachsen, wo sich auch das Sehvermögen entwickelt, sind unterstützende Nährstoffe wie Vitamin C, Vitamin E, Lutein, Zink und Omega-3-Fettsäuren für eine gesunde Entwicklung der Augen von großer Bedeutung. Reich an solchen Stoffen sind Blattgemüse wie zum Beispiel Spinat und Wirsing, Fisch mit einem hohen Fettgehalt wie Tunfisch und Lachs, Zitrusfrüchte und Erdbeeren, verschiedene Nüsse sowie auch Eier. Mit einer gesunden Ernährung werden sowohl die Entwicklung und das Wachstum der Augen unterstützt als auch die Abwehrfähigkeit und die Heilungsfähigkeit des Gewebes bei Infektionen, Entzündungen und anderen schädlichen Umwelteinflüssen erhöht.

 Sorgen Sie für ein ausreichendes Maß an qualitätvollem Schlaf. Der Schlaf ist auch für die Augen sehr wichtig. Während die Augenlider geschlossen sind, erneuert sich die Epithelschicht der Hornhaut, die Feuchtigkeit der Hornhaut wird verbessert und es regeneriert sich auch anderes Augengewebe. Um für eine genügende Menge an Schlaf zu sorgen, ist es am besten, wenn man einen regelmäßigen Tagesablauf hat. Das bedeutet, dass das Kind jeden Tag um dieselbe Zeit zu Bett geht, nach Möglichkeit vor neun Uhr abends. Das Zimmer sollte verdunkelt, ruhig und die Temperatur darin etwas niedriger sein. Ermutigen Sie Ihr Kind, allein einzuschlafen. Es wäre gut, wenn Kinder die letzte Stunde vor dem Schlafengehen keine Computer oder Tablets benutzen würden.   

Kinder sollten sich täglich an der frischen Luft bewegen. Aktivitäten im Freien ziehen Kinder schon von Natur aus an und es ist gut, dies zusätzlich zu unterstützen. Untersuchungen zeigen, dass je mehr Zeit Kinder draußen und in der Natur verbringen, die Möglichkeit für die Entwicklung einer Kurzsichtigkeit geringer ist. Man vermutet, dass mäßige Ausgesetztheit der Sonne mit entsprechendem Augenschutz (Sonnenbrille) die Elastizität der Hornhaut aufrechterhält und somit das Risiko zur Entwicklung von Keratokonus, einer krankhaften Auswölbung der Hornhaut, mindert.   

Beaufsichtigen Sie die Zeit, in der Kinder vor den Bildschirmen verbringen. Eine mehrstündige Benutzung von Tablets und Computern belastet Kinderaugen sehr. Es verursacht Schlafstörungen, Kopfschmerzen, Müdigkeit und beschleunigt das Ansteigen der Dioptrie, vor allem der Kurzsichtigkeit. Versuchen Sie auch hinsichtlich der Anwendung dieser Geräte eine Routine einzubringen, mit der sie beaufsichtigen können, wann und wie lange Ihr Kind diese benutzt. Wenn dies für die Schule oder das Lernen notwendig sein sollte, sollten Sie während der Arbeit mit dem Computer für regelmäßige Pausen sorgen.  

Gehen Sie jedes Jahr mit Ihrem Kind zu einer präventiven Kontrolluntersuchung. Eine gute Korrektur der Dioptrie, die eine vollkommene Sehschärfe gewährleistet, ist im Kindesalter von immenser Bedeutung. Nur so können wir eine vollkommene Entwicklung des Sehvermögens gewährleisten. Regelmäßige jährliche Kontrolluntersuchungen sind notwendig, denn Kinder bemerken eine schlechtere Sehschärfe und eine ansteigende Dioptrie selbst nicht.